Essen. Zum Auftakt begrüßte die Vizepräsidentin des Landessozialgerichts Dr. Dörte Bergmann die rund 280 Gäste im vollbesetzten Saal des Hotels Franz und erinnerte an die gesetzliche Aufgabe der Sozialgerichtsbarkeit, eine inklusive und solidarische Gesellschaft zu verwirklichen.
Minister Dr. Benjamin Limbach würdigte in seiner Ansprache die beeindruckende Karriere von Martin Löns und charakterisierte ihn als außerordentlich einsatzfreudige, tatkräftige und flexible Führungskraft. Der scheidende Präsident des Landessozialgerichts Martin Löns habe für die Organisationsentwicklung in der Sozialgerichtsbarkeit und auch weit darüber hinaus Maßstäbe gesetzt. Auch bei dem jetzigen Präsidenten des Landessozialgerichts Dr. Jens Blüggel handele es sich um eine herausragende juristische Persönlichkeit, die neben einer bedeutenden wissenschaftlichen Expertise zudem Erfahrungen aus seinen Zeiten beim Bundesverfassungsgericht und Bundessozialgericht mitbringe. Ebenso wie Martin Löns habe auch Dr. Jens Blüggel überdies auf verschiedenen Stationen die Sozialgerichtsbarkeit des Landes während seiner Laufbahn einmal komplett durchquert.
Oberbürgermeister Thomas Kufen überbrachte die Grüße der Stadt Essen und unterstrich die besondere Bedeutung der Sozialgerichtsbarkeit für den gesellschaftlichen Zusammenhang gerade auch in Zeiten großer Unsicherheiten. Für die Personalvertretungsgremien dankte Frank Behrend dem scheidenden Präsidenten Martin Löns für die stets vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit.
In seiner Ansprache erinnerte Martin Löns daran, dass das Sozialrecht nahezu alle Bürgerinnen und Bürger betreffe. Der Umbau der Sozialversicherungssysteme sei eine bekannte Zukunftsaufgabe und vor dem Hintergrund des digitalen und demografischen Wandels stehe die Sozialgerichtsbarkeit vor großen Herausforderungen. Angesichts der immensen Bedeutung des Sozialrechts appellierte er nachdrücklich an die Politik, das Sozialrecht wieder in der juristischen Ausbildung zu berücksichtigen.
Dr. Jens Blüggel betonte, dass die Sozialgerichtsbarkeit sich bisher als stabil im Wandel erwiesen habe, wofür er allen Mitarbeitenden herzlich dankte. Gemeinsame Aufgabe sei es, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Gerichte weiterhin einzulösen. Um ihnen die Gesetze und das Recht besser erklären zu können, müsse der Gesetzgeber verständlichere, weniger komplexe Gesetze erlassen.
Für die musikalische Untermalung sorgten Simon Axler (Saxophon) und Frederik Seifert (Gitarre).