Mehr als 300 Ärzte und Richter diskutierten in Essen auf Einladung der Präsidentin des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen Dr. Ricarda Brandts in Kooperation mit den Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe aktuelle Fragen der sozialen Sicherheit und der Medizin

Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger an Sozialleistungsträger sind häufig an gesundheitliche Voraussetzungen geknüpft. Wenn es z.B. um die Fragen geht, ob Rente wegen E-werbsminderung gezahlt wird, eine Schwerbehinderung festgestellt wird, ein Anspruch auf Krankengeld oder Krankenhausbehandlung besteht oder eine Verletzung Folge eines Arbeitsunfalls ist, sind Juristen und Mediziner gleichermaßen gefordert. Der Arzt gibt die Antworten auf die medizinischen Fachfragen, die der Richter für die Lösung des Falles benötigt. Deshalb werden in fast jedem dritten der insgesamt etwa 90.000 Verfahren vor den Sozialgerichten in Nordrhein-Westfalen medizinische Gutachten erstellt. Hochwertiger Rechtsschutz hängt ent-scheidend von der Qualität der Gut-achten ab. Die Präsidentin des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen und die Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen hatten deshalb Ärzte und Richter zu einer hochkarätig besetzen Fachtagung eingeladen, die am 19.09.2012 in Essen im Haus der Technik stattfand.

Nach einem Grußwort der Staatssekretärin im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Marlis Bredehorst, und des Vizepräsidenten der Ärztekammer Nordrhein Bernd Zimmer wurden die Themen „Begutachtung bei Beteiligten mit Migrationshintergrund“, „Zuverlässigkeit und Objektivität sozialmedizinischer Gutachten“ und „Begutachtungen bei psychischen Störungen nach Gewalterleben und Unfall“ mit Vorträgen und Diskussionen behandelt.

Frau Präsidentin Dr. Brandts: „Erstmals fand eine Tagung statt, die von der Sozialgerichtsbarkeit Nordrhein-Westfalen und den Ärztekammern zusammen organisiert wurde. Dies macht die gemeinsame Verantwortung von medizinischen Gutachtern und Richtern für den sozialen Rechtsschutz in Nordrhein-Westfalen deutlich. Ich freue mich über die große Resonanz in der Ärzte- und Richterschaft auf unsere Einladung!“